Ansprechpartner
Florian Schummer
Kurzbeschreibung
Das Ziel des Forschungsprojektes ist die Konzeptionierung, technische Umsetzung und Qualifizierung eines raumfahrttauglichen linearen Aktorbaukastens auf Basis von Formgedächtnislegierungen (FGL). Das Baukastensystem eignet sich für translatorische sowie rotatorische Bewegungen und soll den Anforderungen moderner Kleinsatelliten entsprechen. Das auf multifunktionalen Werkstoffen beruhende System bietet Vorteile durch einfach implementierbare Redundanz und Wartung und soll gegenüber derzeitigen Lösungen deutliche Einsparungen an Masse und Volumen bringen.
Vorstellung des Forschungsvorhabens IRESA
Das Vorhaben IRESA (Intelligentes, Redundantes System für Aktorik) wird von der Raumfahrt-Agentur des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages unter dem Förderkennzeichen 50 RP 1750 gefördert.
Vorstellung der Verbundpartner
IRESA ist ein Verbundprojekt des Lehrstuhls für Raumfahrttechnik mit dem Zentrum für angewandte Formgedächtnistechnik (ZAF).
Das ZAF ist eine Forschungseinrichtung zur Erschließung von FGL in industriellen Systemen. Durch zehn Forschungsprojekte zu FGL und mehr als 20 Industrieprojekten in den letzten drei Jahren ist das ZAF im Besitz von Laboren, Test- und Fertigungsequipment, und Methoden und Erfahrung in der Entwicklung von FGL-Aktoren und Sensorsystemen. Das ZAF hat Systeme für die Automobilbranche (ZIM KF2094414RF4), Hochlastantriebe in Werkzeugmaschinen (ZIM KF2094415PK4) und Robotik (NRW 7200724347) basierend auf FGL entwickelt und zwei Fachbücher deren Anwendung veröffentlicht. Das ZAF Team besteht aus Materialwissenschaftlern, Konstrukteuren, Elektronik- und Mikroelektronikingenieuren (derzeit zehn Mitarbeiter), fokussiert auf FGL-Techniken auf Basis von NiTi, NiTiCu, NiTiPd und CuAlNi. Das ZAF ist spezialisiert auf mechanisches Design der Aktoren, Elektronik und Software, Tests bis zur Materialermüdung und Optimierung von FGL-Anwendungen, bis hin zu Datenspeicherung basierend auf FGL. Die Produktionsanlagen der Forschungsgemeinschaft Werkzeuge und Werkstoffe bieten sowohl Rapid Prototyping Anlagen, als auch Präzisions-CNC-Fräsen, um Prototypen und Demonstratoren in-house fertigen zu können.
Begleitendes Gremium für Feedbackrunden
Um eine anwendungsnahe Entwicklung des Demonstrators zu gewährleisten wird an strategischen Stellen des Projekts Feedback externer Partner eingebunden. Dazu sind Experten aus den Fachrichtungen Elektronik, Kunststoffverarbeitung sowie aus der Raumfahrt eingeladen.
Kunststoffverarbeitung Hoffmann GmbH
Das mittelständische Unternehmen ist spezialisiert auf Polymerverarbeitung sowie Spritzgussformenbau und Serienfertigung von Kunststoffteilen im Bereich Automobiltechnik. Es bringt Erfahrung im Design von Kunststoffkomponenten für FGL-Technik mit.
Rechts: Mustermechanismus der Firma Hoffmann, derzeit am Lehrstuhl für Raumfahrttechnik als Anregung für Transferpotenzial und Designdirektiven. Hintergrund: MOVE-II Satellit mit Solarpanel und Antennen, bei denen bereits Formgedächtnistechnik als Hold-Down-and-Release Mechanismus zum Einsatz kommt