Feuerkugel- und Meteoroidenfluss
Die Untersuchung der Anzahl, Größen- und Orbitverteilung von Kleinkörpern im Weltraum ist ein bedeutendes Forschungsthema mit vielen Herausforderungen. Während größere Objekte durch Teleskope im All erfasst und kleinere Objekte häufig als Meteore auf der Erde beobachtet werden, besteht eine Wissenslücke bei Objekten mittlerer Größe. Diese Lücke betrifft Objekte, die zu klein für Teleskope und gleichzeitig zu seltene Einschläge für bodengestützte Beobachtungen sind. Unser Projekt zielt darauf ab, diese Lücke zu schließen, indem wir die Anzahl, Größenverteilung, den Fluss und die Ursprünge von Meteoroiden mit Durchmessern von Dezimetern bis Metern untersuchen, die mit der Erde kollidieren.
Zur Datengenerierung und -auswertung beteiligen wir uns an Himmelsbeobachtungen durch die Integration in bestehende Feuerkugelnetzwerke. Seit September 2021 betreiben wir zwei komplementäre Meteorkameras, die in größere Netzwerke eingebunden sind. Das AllSky7 Fireball Network, ursprünglich von Amateurastronomen in den USA gegründet, hat sich stark nach Europa ausgebreitet, insbesondere in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Österreich und Ungarn, und wird weltweit kontinuierlich erweitert. Wir betreiben innerhalb dieses Netzwerks die Station "AMS80". Das Fireball Recovery and InterPlanetary Observation Network (FRIPON), das seinen Ursprung in Frankreich hat und professionell von französischen Universitäten geleitet wird, umfasst Kerngebiete in Italien und Rumänien und wird in Deutschland von der Universität Oldenburg koordiniert.
Neben der Teilnahme an den Beobachtungen liegt unser besonderer Schwerpunkt auf dem Debiasing und der detaillierten Auswertung der gesammelten Daten. Unsere Forschung liefert wertvolle Daten zur Charakterisierung der Population von Kleinkörpern und ihrer Interaktionen mit der Erde, wodurch wir ein besseres Verständnis ihrer Verteilung und Dynamik im Sonnensystem erlangen.
Förderung
- European Space Agency (ESA)
Publikationen
last updated: 07/2024